Karasekhöhle


Karasek ist seit jeher fester Bestandteil der hiesigen geschichtlichen Überlieferungen und Räubergeschichten aus dem Volksmund. Johannes Karasek wurde im Jahre 1756 in Smichow bei Prag als Sohn eines Tischlers geboren, erlernte die Berufe eines Tischlers und Fleischers und geriet später als Geselle im Neugersdorf-Seifhennersdorfer Gebiet in eine Räuberbande hinein. Über ihn und sein Leben gibt es jede Menge Wahrheiten, Halbwahrheiten und erfundene Geschichten zu erzählen und oft sind die Angaben widersprüchlich. Wie berichtet wird, war er alles andere als ein ehrlicher Mensch, weshalb sich auch nicht ermitteln läßt, ob er die zahlreichen Vergehen, wegen denen er immer wieder verhaftet wurde und auch im Gefängnis saß, wirklich begangen hatte, was er natürlich stets leugnete. Fest steht, daß ihm immer wieder die Flucht gelang, und er irgendwann in hiesige Gegend kam. Bald wurde er zum Räuberhauptmann gewählt und beging mit seiner Bande unzählige Einbrüche. Ob er aber wirklich von den Reichen nahm und den Armen gab, wie viele Sagen erzählen, ist nicht genau bewiesen. Am 1. August 1800 wurden er und einige weitere Räuber nach einem Überfall verhaftet und verhört. Karasek wurde nach Bautzen überführt und dort zum Tode verurteilt. Das Urteil wurde danach aber in eine Lebenslange Gefängnisstrafe umgewandelt, an welcher er am 14. September 1809 in Dresden starb.

Im Volksmund nannte man Karasek auch den "Prager" oder "Böhmischen Hansel", da er viele seiner Raubzüge auf sächsisches Gebiet von der rechtlich eigenständigen böhmischen Enklave Neuwalde unternahm. Dort fand er beim Wirt des Gerichtskretschams Unterschlupf, dessen Tochter er auch heiratete. Sie kümmerte sich auch um sein Kind aus erster Ehe.

Der unter dem Namen Karasekhöhle bekannte Weiße Stein liegt in dem Waldgebiet zwischen Hainewalde, Spitzkunnersdorf und Großschönau. Der hierzulande bekannte Räuberhauptmann Karasek hatte Ende des 18. Jahrhunderts in dem im dichten Wald versteckten Felsmassiv einen heimlichen Versammlungspunkt der Bandenmitglieder eingerichtet. Hier trafen sich die Räuber vor Beginn und am Ende ihrer Beutezüge. Im Volksmund geht noch das Gerücht von einem hier vergrabenen Schatz um. Heute führt an dem Naturdenkmal eine breiter Waldweg vorbei von Hainewalde nach Spitzkunnersdorf.

Ein Eingang der Karasekhöhle (Weißer Stein = Quarzgang)